KEIN TAG WIE JEDER ANDERE
Mehrere Salti, Drehungen und Wendungen mussten die Coaches am letzten Heimspieltag der Softball-Landesliga-Saison hinnehmen, bevor es um 16:13 Uhr an der Südallee „Play Ball“ hieß.
„Ich habe schon so einiges erlebt, aber dass ich die Line-up fünfmal neu schreiben muss, auch noch nicht“, so Head Coach Frank Mohr.
„Das war sozusagen unser letztes Aufgebot.“
Die Rede war von einem Team, das unter der Woche mehr und mehr durch Krankheit und Verletzungen geplagt wurde, und im wahrsten Sinne des Wortes aus dem letzten Loch pfiff. Der Gegner an diesem Tag waren die Ennepetal Raccoons, die ihrerseits mit der gerade erforderlichen Anzahl von neun Spielerinnen zum Auswärtsspiel in Düsseldorf antraten. Auch den Raccoons waren die Strapazen dieser Saison deutlich anzumerken.
„Wir hatten uns einiges vorgenommen, wollten es besser machen als noch gegen Jülich in der Vorwoche, wo wir nicht mutig genug am Schlag waren und unsere Plays einfach nicht bis zum Ende gespielt haben. All das hat heute viel besser funktioniert.“
Auch wenn die Ladies aus Ennepetal früh und deutlich in Führung gingen, ließen sich die Senators, angeführt von ihrer Starting Pitcherin, nicht abschütteln und blieben jederzeit in Reichweite.
„Was wir heute von Katja gesehen haben, war wirklich erste Klasse. Sie hat das Team durch dieses Spiel getragen und sowohl in der Defense als auch in der Offense Verantwortung übernommen.“
Vier scoreless Innings bei 6 1/3 gepitchten Innings sprechen für ihre Stärke an diesem Tag. Der erste ihr tatsächlich zugeschriebene Run wurde dann auch erst im siebten Inning erzielt, als die Kräfte schwanden und sie nach zwei Walks den Ball an die Relief Pitcherin übergab.
Katja, zweifellos Spielerin des Tages, war es dann auch, die das letzte Out einer durchaus spannenden Begegnung einleitete. Nach ihrem Einsatz im Circle an die 3B gewechselt, beendete sie mit einem Play zur 1B ein kampfbetontes Softball-Spiel, dass die Ladies aus Düsseldorf mit 19:13 für sich entscheiden konnten.
„Das ganze Team hat große Moral bewiesen, alles hineingeworfen, und trotz der heißen spätsommerlichen Temperaturen zu jeder Zeit einen kühlen Kopf bewahrt. Das war sehr beeindruckend.“
Auf die Frage wie er sein Team nicht nur physisch, sondern auch mental einzustellen versteht, gibt uns Frank Mohr folgende Antwort:
„Das ist eigentlich ziemlich simple. Wann immer ich Druck oder Angst verspüre, mag ich das nicht, und für mich sollte Softball damit auch nichts zu tun haben. Wovor sollten sich die Mädels also fürchten? Fehler zu machen? Die gehören zum Spiel dazu. Softball sollte eine fröhliche, entspannte Sportart sein, die wir mit Menschen teilen, die wir mögen, in einer Umgebung, in der wir uns sicher und geborgen fühlen. Egal, was passiert. So gehen wir in jedes Training, in jedes Spiel und durch jede noch so schwierige Situation.“
Am 29.09.24 geht es für die Ladies nach Neunkirchen, wo man mit dem Spiel gegen die Nightmares die Saison – gerne mit einem weiteren Sieg – beenden möchte.