Nach der durchaus überzeugenden Vorstellung in der Vorwoche gegen die Jülich Duchess hieß es für die Ladies der Senators das Momentum mit in den Ennepe-Ruhr-Kreis zu nehmen. Hier wartete am vergangenen Samstag das neu formierte Team der Ennepetal Raccoons auf die Düsseldorferinnen.
Für die Raccoons galt es ihre nahezu makellose Bilanz von vier Siegen bei nur einer Niederlage zu verteidigen, und gegen die Düsseldorf Senators bestenfalls auszubauen. Dies wollte das Team um das Coaches-Trio Simon, Patrick und Frank, selbstverständlich verhindern.
Dass dies keine einfache Aufgabe werden würde, wurde unter der Woche schnell klar: auf die beiden Pitcher, die in Jülich überzeugt hatten, musste verzichtet werden; die Pitcher, die für dieses Spiel eingeplant waren, waren nicht zu 100 Prozent fit.
Das Motto lautete also wieder einmal: aus wenig bis nichts sehr viel machen.
„Wie das geht, gibt die Mathematik uns vor“, so der Head Coach, „man kann aus der leeren Menge alles basteln.” Dann fügt er lächelnd hinzu: „Zumindest in der Theorie.“
Und in der Praxis ging es dann schlussendlich auch. An den verbleibenden Trainingstagen vor dem Spiel wurde fleißig gearbeitet, um die Pitcher, die erst in der zweiten Hälfte der Saison ihre ersten Einsätze bekommen sollten, auf ein mögliches Spielszenario vorzubereiten.
„Die Mechaniken sind gut und die Mädels haben Kontrolle über ihre Pitches. Im Training sah es sehr gut aus, weshalb es also nicht einfach versuchen.“
Während des Warm-Up, kurz vor dem Spiel, sah es dann allerdings gar nicht schlecht aus, und die Senators konnten mit der geplanten Starterin ins Spiel gehen.
„Wir hatten uns darauf geeinigt, dass die beiden Pitcher so viele Innings wie möglich fressen und auf die Zähne beißen, mir aber rechtzeitig signalisieren sollen, wenn es nicht mehr geht. Ich schenke lieber ein Spiel her, als das sich jemand ernsthaft verletzt.”
Eine gute Entscheidung, wie sich im Spielverlauf herausstellen sollte.
Wie auch in vergangenen Spielen setzten die Senators Ladies die ersten Akzente und erspielten sich in den ersten drei Innings einen mehr als komfortablen Vorsprung von 8 Runs.
Kurze Zeit sah es sogar so aus, als würden die Senators ohne eine Relief Pitcherin auskommen, doch die Raccoons kämpften sich zurück ins Spiel, welches dann am Ende doch über die volle Distanz von sieben Innings ging. Im letzten Inning war es dann für den Rookie auf dieser Position doch so weit.
Aber was sollte bei einem Vorsprung von 12 Runs noch schief gehen?
„Alles”, erklärte uns Frank Mohr. „Wir haben wirklich schon vieles erlebt. Daher waren wir gewarnt. Das Team hat aber wie eine Mauer hinter Nina gestanden und ihr geholfen, die nötigen 3 AUS zu machen.”
„Ich wusste, dass selbst, wenn es schief gehen sollte, das Team voll hinter mir steht”, so Nina kurz nach Spielende. „Das hat mir das Pitchen mit jedem Wurf leichter gemacht.”
Es ist wirklich beeindruckend, wie sich die Ladies auf dieser Position weiterentwickelt haben. Mittlerweile können die Coaches aus dem Vollen schöpfen, und sind dadurch auch für die Gegner weniger berechenbar.
Nicht vergessen wollen wir die Offensive und die vielen Neulinge, die allesamt mit Base Hits aufhorchen ließen, und eine große Bereicherung für dieses Team darstellen.
„Als Fazit bleibt, dass man aus der leeren Menge tatsächlich alles basteln kann. Während der Woche sah es so aus, als stünde uns gar keine Pitcherin zur Verfügung, und dann wurden es doch drei. Mit diesem Team ist halt nahezu alles möglich“; schließt Frank Mohr, sichtlich zufrieden, den Spieltag ab. Diesen konnten die Senators mit 20:11 für sich entscheiden.