NICHT MEHR, ABER AUCH NICHT WENIGER
Nach dem durchaus zufriedenstellenden Saisonauftakt gegen das Team aus Verl/Gütersloh vor gut zwei Wochen, fuhren die Damen der Düsseldorf Senators am 11.05.24 zum ersten Aufeinandertreffen zu den Greyhounds nach Aachen.
Mit einer äußert dünnen Personaldecke reiste man an den Brandner Wall, wobei einige sicher noch das Spiel aus der vergangenen Saison im Gedächtnis hatten. Damals hatten die Ladies der Senators eine empfindliche Niederlage einstecken müssen.
„Das hat uns schon erheblich zugesetzt und hallt, zumindest bei mir, noch lautstark nach”, verriet uns Frank Mohr kurz vor dem Spiel. „Wie wir uns dort präsentiert haben, war kaum in Worte zu fassen.”
Mit drei Neulingen und einigen angeschlagenen Spielerinnen musste an diesem Tage jedoch alles zusammenpassen, um einen Sieg mit nach Düsseldorf zu nehmen. Das dies gegen von Jahr zu Jahr stärker werdende Aachenerinnen nicht einfach werden würde, war allen klar. Das es am Ende aber so holprig wurde, überraschte dann doch die meisten Beteiligten.
„Mittlerweile sind wir zwar Meister der Improvisation”, so der Head Coach weiter, „aber wir würden uns durchaus auch einmal gerne etwas entspannter zurücklehnen.”
Auf der Position der Starting Pitcherin kehrte Lina Schwippert zurück, welche seit einem Jahr für die Limestone University in South Carolina Softball spielt.
“Lina im Circle zu sehen ist ein echter Genuss”, schwärmt der Coach.
Und tatsächlich war es die linkshändige Pitcherin, welche die Senators auf die Siegesstraße brachte und nicht mehr davon abkommen ließ.
Zu ihren 10 Strikeouts als Pitcherin steuerte sie noch weitere 6 RBI in der Offensive hinzu, womit sie ihre Klasse eindrucksvoll unter Beweis stellte und so dem Team ein sicherer Rückhalt war.
Was sich jedoch wie eine klare Angelegenheit anhört, war am Ende mühsamer als gedacht.
Die Ladies fabrizierten teils unerklärliche Fehler, und brachten so den Gegner, welchen man über weite Strecken im Griff hatte, zurück ins Spiel. Der Einsatz der Relief Pitcherin dauerte daher nicht einmal ein ganzes Inning, bevor der Head Coach die Notbremse ziehen musste.
„Es hat mir buchstäblich das Herz gebrochen, als ich unsere Pitcherin nach so kurzer Zeit wieder aus dem Spiel nehmen musste”, erklärt uns Frank Mohr. „Aber in erster Linie ging es darum sie zu schützen. Wir haben zu viele Fehler gemacht und ihr nicht helfen können aus dem Inning herauszukommen. 6 Runs, alle unearned, sagt glaube ich alles. Ich musste an das Spiel vor genau einem Jahr denken, als wir in eine ähnliche Situation gerieten – und am Ende verloren.”
So kehrte kurzerhand Lina Schwippert zurück in den Circle und beendete das Spiel auf überzeugende Art und Weise, wodurch sie den Senators auch den ersten Sieg der noch jungen Spielzeit sicherte.
„Ich versuche keine Erklärung für diese Leistung zu finden”, so Frank Mohr nach dem Spiel. „Es gibt Tage, da passt nicht viel zusammen, und die sollte man schnell vergessen. Heute war so ein Tag. Es war ein Arbeitssieg. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.”
Ein großes Kompliment geht jedoch in Richtung der Neulinge im Team, welche gezeigt haben, dass sie in Zukunft eine echte Verstärkung sein werden.
„Auch das Resultat von 26:11 geht am Ende in Ordnung. Wir haben die Möglichkeiten, welche sich uns geboten haben, entsprechend genutzt, und keinen Zweifel daran gelassen, dieses Spiel gewinnen zu wollen. In der Offensive läuft es schon sehr gut; in der Defense fehlt noch ein wenig die Abstimmung und Abgeklärtheit. Ein Umstand, der sich von Spiel zu Spiel bessern wird.”
Und auch muss, denn die nächsten Gegnerinnen der Ladies sind am 26.05.24 die Krefeld Crows, die die Tabelle der Softball Landesliga, gemeinsam mit den Verl/Gütersloh Yaks, anführen.
